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Der EL Bauart
(1871-1918)
Die Stationsgebäude EL Bauart sind nach folgenden allgemeinen Prinzipien
ausgeführt.
Von vorn herein ist auf leichte Erweiterung Bedacht genommen,
daher von symmetrischer Anordnung meist abgesehen. Entscheidend für die Größe
waren: die nötige Anzahl der Wartesäle, Zahl der Betriebsbeamten, die
erforderliche Restauration, Post- und Steuerräume, Zahl der Dienstwohnungen.
Die Gebäude sind durchweg massiv und zwar in Reinbau
hergestellt, wenn das Verblendmaterial nicht zu teuer war; das Material wurde
dem Vogesensandstein, dem lothringischen Muschelkalk und dem Liaskalke bei Metz
entnommen.
Die Dienstwohnungen erhielten meist gesonderte und zwar
gewundene massive Turmtreppen, deren Turm zugleich die Uhr aufnimmt. Die
Hauptteile der Gebäude haben gewölbte Keiler. Den Fußbodenbelag bilden in den
Korridoren und Vestibulen Mettlacher Platten; in den Wartesälen und
Diensträumen eichene in Asphalt verlegte Stabfußböden, sowie glatte tannene
Dielenböden. Die Wartesäle haben hohe Holzpannele.
Die Eindeckung der Dächer besteht in den steilen Turmhauben
ans Schiefer auf Schalung, sonst durchweg aus dunkel glasierten Falzziegeln
sorgfältiger Konstruktion in einer Neigung von mindestens 1: 2. Nur die
feuersicher herzustellenden Dächer sind mit Zinkwellblech gedeckt. Die Heizung
erfolgt durch eiserne Ofen. Die folgenden Figuren geben die Grundrisse der
Erdgeschoß verschiedener Stationsgebäude, welche als typisch gelten können.
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Standard Bauart
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Kleinstes Stationsgebäude mit Güterschuppen mit
einem einzigen Stationsbeamten. Man tritt direkt in den einzigen
Wartesaal, in welchem in der Wand nach dem Büreauraume der
Billetschalter angebracht ist; das Gepäck wird vom Perron aus expediert.
Am Büreau liegt der Güterschuppen mit Tür nach der Laderampe, so daß
die Kolli alle über die Rampe gehen. Ladegleis ist also nicht vorhanden.
Im Wartesaal ist ein Windfang angebracht. Der Beamte hat im ersten
Obergeschoß 2 Zimmer und 1 Küche, außerdem ein Dachzimmer.
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Bahnhöfe an den Zweigbahnen der Vogesentäler verwendeten
Grundriß, mit kleiner Vorhalle, einem Wartesaal, einem Büreauraume im
Erdgeschosse, und angebaut einen Güterschuppen mit Tür nach dem Perron
und dem Ladegleise. Der Billetschalter ist in der Tür zwischen Halle
und Büreau angebracht, welche zur Annahme von Gepäck geöffnet werden
kann. Die Beamtenwohnung im Obergeschoß besteht aus 3. Stuben, Küche
und einigen Dachkammern.
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Bahnhöfe nächst größeren Typus (Bahnhof Sesenheim) mit
Halle, 2 Wartesälen, Büreau und Billetschalter. Auch hier erfolgt die
Güterexpedition durch die Büreautür. Die Dienstwohnung im
Hauptgebäude hat die frühere Zahl von Räumen. Ein Güterschuppen kann
an das Büreau angebaut werden.
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Bahnhöfe nächst größeren Typus: Anordnung
ähnlichen Umfanges mit 2 Wartesälen. Ein Güterschuppen ist angebaut,
die Billetausgabe aber wieder in das Büreau verlegt. Im Obergeschoß
befindet sich die Dienstwohnung.
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Nötigen Erweiterungen für eine kleine Station mit lebhaften
Verkehr. Das Gebäude mit besonderer Billetausgabe korrespondiert mit
Fig. 3, jedoch zeigt es auf der einen Seite einen Güterschuppen, auf
der andern 2 Räume für die Post und einen Dienstraum für den
Bahnmeister, letzterer kann eventuell zur Hälfte an die Post als
dritter Raum abgeben werden. Unterkellert sind der Wartesaal III. Klasse
und der Postanbau. Im Obergeschoß liegen 2 Dienstwohnungen für den
Bahn- und Postbeamten.
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Erweiterung der Bahnhöfe nächst größeren Typus für
lebhaftem Personenverkehr, zu dessen Aufnahme dem Mittelbau an der dem
Güterschuppen gegenüber legenden Seite ein Wartesaal III. und IV.
Klasse angehängt, in dem nun frei gewordenen Raume des Mittelbaues aber
eine besondere Gepäckexpedition eingerichtet wurde; der Wartesaal I.
und II. Klasse ist vergrößert.
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Erweiterung der Bahnhöfe nächst größeren Typus
(Bahnhof Selz). Sie ist dem letzten Gebäude ähnlich, jedoch sind die
Dimensionen vergrößert und der Güterschuppen ist weggefallen. Der
angebaute Wartesaal III. und IV. Klasse hat die Höhe von 5,1m erhalten,
während das Erdgeschoß sonst 4,5m; das Obergeschoß 4,1m hoch ist. Es
ist neben der Wohnung des Stationsvorstehers noch die eines
unverheirateten Assistenten da, welche jedoch bei Mitbenutzung der
Dachräume auch für eine Familie ausreicht.
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Erweiterung der Bahnhöfe nächst größeren Typus (Bahnhof
Dambach) für einen ausgedehnteren Betriebsdienst eingerichtet und
deshalb noch um ein besonderes Telegraphenbüreau, zugleich für den
Assistenten, vergrößert. Übrigens, auch bezüglich der
Dienstwohnungen, entspricht dieses Gebäude dem vorigen, nur ist die
Treppe turmartig ausgebildet.
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Größeren Stationsgebäudes (Bahnhof Rieding). Für den
Verkehr der Reisenden ist Restauration und Damenzimmer angeordnet, die
Stationsraume sind auf die Zahl von 4 erhöht, und in einem Flügelbau
befindet sich ein vollständiges Postamt mit Halle, Geld-, Brief- und
Packetpost. Auch das obere Geschoß ist nun erweitert und enthält
Wohnungen für den Vorsteher, den Assistenten, einen Postbeamten und den
Restaurateur. Die Wohnungen sind durch 2 gesonderte Treppen zugänglich.
Für den Restaurateur führt außerdem eine Wendeltreppe vom Keller
durch das Buffet zur Wohnung. Der Wartesaal III. Klasse hat 5,8m, der
Mittelbau 5,0m und alle Büreaus 4,5m Geschoßhöhe. Das Buffet, das
nach dem Perron ein großes Schiebefenster zum Verkaufe besitzt, ist
auch 3,4"' hoch, um darüber Zimmer zu gewinnen.
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Größeren Stationsgebäudes (Bahnhof Barr), welche
für den stärkeren Verkehr des besseren Publikum durch Vergrößerung
des Wartesaales I. und II. Klasse mit Damenzimmer sorgt. Der Keller der
Verwaltung liegt unter dem Wartesaale II. Klasse, der des Restaurateurs
unter Buffet und Wartesaal III. Klasse, der der Beamten unter dem
Postflügel. Dienstwohnungen für den Vorsteher und einige Assistenten
liegen über dem Mittelbau und dem Postflügel.
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Trennungsstation (Bahnhof Bensdorf). Es zeigt
deshalb den Eingang an einer Kopfseite. Da der Lokalverkehr der Station
beschränkt ist, so wurde es für zulässig gehalten den Wartesaal II.
Klasse nur vom Perron aus oder durch den Wartesaal III. Klasse
zugänglich zu machen, beide Säle sind aber von beide Seiten direkt zu
erreichen. Die Geschoßhöhe der Wartesäle beträgt 5,3m.Die Wohnung
des Vorstehers liegt über dem Kopfbau, der Restaurateur kann kleine
Räume über dem Wartesaale II. Klasse erhalten. |
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 | Andere Bauarte |
 | Sonstige Bahnhöfe |
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Stellwerke |
Einige EL Stellwerke zeigen eine aussergewöhliche Feinheit für solche
Dienstgebäude, so dass sie vom Denkmalschutz ins Register aufgennommen und
geschützt worden.
Standard Bauart |
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Bischheim Stellwerk 1 |

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Spezial Bauart |
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Neudorf Stellwerk 1 |

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Neudorf Stellwerk 4 |

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Bischheim Stellwerk 2 |

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 | Lokschuppen |
Lokschuppen einfacher Bauart: Viereckige
Lokschuppen für 1 bis mehr als 20 Gleisen. Manchmal wurde ein Wasserturm
sowie eine Dientwohnung neben der Lokschuppe gebaut: Foto unten zeigt die
Lokschuppe von Barr: diese wurde für 2 Loks gebaut. Ober in der Turm war
ein Wasserbehalter, an der ersten Stock befand sich die nötige Pumpe und
unten der Dientwohnung. .
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Lokschuppen
(rund): von zwei bis mehr als 30 Gleise (Foto zeigt die ehemalige
Lokschuppe der Rangierbahnhof Hausbergen (bei Strassburg). |
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